Firmengeschichte

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Als die Lange Aviation GmbH gegründet wurde, hielten „Fliegen mit Strom“ viele für experimentell und unpraktisch. Kaum jemand glaubte an einen kommerziellen Nutzen. Zu jener Zeit im wahrsten Sinne des Wortes ein Griff nach den Sternen, steckte Elektromobilität mangels verfügbarer Energiequellen in den Kinderschuhen. Solarzellen in der Luft waren im Gespräch, zeigten aber nie die erforderliche Wirksamkeit für eine wirtschaftliche Anwendung. Die Geschichte des Elektroflugs brauchte einen neuen Ansatz.

Axel Lange gilt als „der Vater des modernen Elektroflugs“. Seine Motivation, ein Zero-Emission-Aircraft zu bauen und damit nachhaltige Luftfahrt zu ermöglichen, beflügelte ihn schon früh.

Geprägt von Militkys Elektromodellflug-Experimenten in den späten 50ern, Heinrich Brditschkas Platzrunde mit einem umgerüsteten Verbrenner 1973 und Paul Mc Creadys „Solar Challenger“ sowie Günter Rochelts „Canard 2FL“ im Jahr 1981 schob Axel Lange sein Projekt „Eigenstartfähiger Elektro-Motorsegler“ im Jahr 1996 an.

 

Ein Lange Technologie-Demonstrator startete bereits am 7. Mai 1999 zu seinem Erstflug und erreichte 1900 Meter Steighöhe mit NiMh Batterien. Pilot und Diplom-Ingenieur Axel Lange und das Team im Werk Zweibrücken hatten einen ersten Teilschritt erreicht. 2003 war es schließlich so weit: Das erste Serienmodell mit einer Steighöhe von 3000 Metern und SAFT Li-Ion Batterien hob ab. Die Sterne rückten ein wenig näher – dazu passend erhielt dieses Muster und alle künftigen Entwicklungen den Markennamen „Antares®“.

Schnell konnte die Verwendbarkeit des neuartigen Lange Antriebssystems nachgewiesen werden. Es arbeitete mit seinerzeit äußerst innovativen Lithium-Ionen-Batterien statt Nickel-Kadmium-Batterien und Nickel-Metallhydrid-Batterien. Technisch setzte es auf Wechselrichter und Asynchronaußenläufermotor. In Forschungsprojekten gemeinsam mit namhaften Instituten und Partnern wurden fortan Antriebselektronik, Aerodynamik, Werkstoffe und Verfahren optimiert.

Lange Aviation blickt auf 25 Jahre Alleinstellung auf dem Gebiet des Elektroflugs zurück. Erst im Jahr 2019 gab es nach der Erst-Zertifizierung der Antares 20E eine weitere EASA-Zulassung für ein elektrisch angetriebenes Flugzeug. Die meisten Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zwischen den späten 2010ern und heute auf den Markt strömten, schafften es nicht in die Serienreife – es blieb bei Prototypen, Einzelstücken oder UL-Zulassungen.

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Elektrisches Fliegen profitiert heute stark von Entwicklungen in der Automobilindustrie. Die Energiedichte in Batteriezellen steigt ebenso wie die Verfügbarkeit neuer, hochzuverlässiger Batterietechnik. Das war Anfang des Jahrtausends noch nicht absehbar. Wasserstoff galt als Alternative (und ist auch heute im Hinblick auf die Energiewende wieder zum Hoffnungsträger geworden). Um Wasserstoff für elektrisches Fliegen nutzbar zu machen, betrat Lange Aviation erneut unbekanntes Terrain. Für das DLR wurde die Antares H2 entwickelt. 2009 flog erstmals ein bemanntes Flugzeug vom Start bis zur Landung ausschließlich mit Brennstoffzellenantrieb und Axel Lange schrieb erneut Luftfahrtgeschichte. 

Das eigenständige Schwesterunternehmen Lange Research Aircraft GmbH entwickelt zur Zeit die Antares E2 mit einer Spannweite von 23 Metern und einer voraussichtlichen Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern. Das Flugzeug basiert auf den Entwicklungen der Antares-Baureihe und wurde mit einem neuartigen Antriebssystem mit sechs von Elektromotoren angetriebenen Propellern versehen. Die Energieversorgung der Antriebe erfolgt über Brennstoffzellen. Es können Flugzeiten von 20 Stunden bei einer Nutzlast von 200 kg erreicht werden.

Die Lange Aviation GmbH beschäftigt heute 30 Mitarbeitende am Firmensitz und im Werk beheimatet am Flughafen Zweibrücken. Sie wird von Dipl.-Ing. Axel Lange als geschäftsführender Gesellschafter geleitet.

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